Institut für Christentumsgeschichte und Historische Theologie
Das Institut für Christentumsgeschichte und Historische Theologie erforscht die Geschichte der Kirche, der Theologie, der Bibelexegese und der Frömmigkeit sowie deren facettenreichen kulturellen und politischen Kontext von den antiken Anfängen bis hinein in die jüngere Vergangenheit. Aufgabe des Institutes ist es, das Fach Christentumsgeschichte und Historische Theologie im Rahmen der akademischen Lehre angemessen zu vertreten.
Der besondere Reiz dieser Disziplin liegt nicht zuletzt darin, die Fremdheit früherer Epochen zu analysieren und deren spezifische Charakteristik verstehbar zu machen. Die Aktualisierung der historischen Stoffe liegt dabei keineswegs nur in einer politischen oder sozialgeschichtlichen, sondern ebenso in einer zunehmend wieder erfragten theologischen und religiösen (spirituellen) Vergegenwärtigung vergangener Traditionen und Texte.
Der außerordentlich weiträumige Aufgabenbereich dieses Instituts gliedert sich in mehrere Schwerpunkte, denen jeweils eine Professur zugeordnet ist:
- Einer dieser Bereiche umfaßt die Geschichte der Alten Kirche, ihrer Ausbreitung und Entwicklung sowie der Auseinandersetzung mit der antiken Umwelt. Die schwerpunktmäßig mit ihr befaßte Professur war in den Anfangsjahren (seit der Gründung der Fakultät im Jahre 1954) von Univ.-Prof. Dr. Georg Kretschmar, in den Jahren 1967-1976 von Univ.-Prof. Dr. Martin Elze besetzt und wurde bis 1997 von Univ.-Prof. Dr. Henneke Gülzow sowie von 2000 bis 2007 von Univ.-Prof. Dr. Winrich Löhr wahrgenommen. Seit April 2008 hat Univ.-Prof. Dr. Barbara Müller die patristische Professur inne.
- Eine weitere Professur ist vorrangig - jedoch, wie auch die beiden anderen Professuren, nicht ausschließlich - auf die Reformationsgeschichte als Ursprungsgeschichte des neuzeitlichen Protestantismus ausgerichtet. Sie war zunächst von Univ.-Prof. Dr. Kurt Dietrich Schmidt, einem Forscher der aktiven Kirchenkampfgeneration, dann bis 1992 von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Lohse besetzt und wurde von 1993 bis 2003 von Univ.-Prof. Dr. Inge Mager wahrgenommen.
- Eine ursprünglich dritte Professur hatte die neuzeitliche Theologie- und Kirchengeschichte von der Aufklärung bis zu Kirchenkampf und Nachkriegsgeschichte zum Schwerpunkt. Sie hatte von 1971-1998 Univ.-Prof. Dr. Matthias Kroeger inne. 2001 wurde Univ.-Prof. Dr. Johann Anselm Steiger zu seinem Nachfolger berufen. Seit 2004 ist Univ.-Prof. Dr. Steiger sowohl für die Reformationszeit als auch die neuere Kirchen- und Theologiegeschichte zuständig.
Als wissenschaftliche Mitarbeiter (z.T. drittmittelfinanziert) sind Samuel Abliganz, PD Dr. Asaph Ben-Tov, Dr. Marita Gruner, Dr. Ricarda Höffler, Dr. Esteban Hernández Castelló, Dr. Frank Kurzmann, Dr. Sarah Lehmann, Dr. Ralf Schuster, PD Dr. Andreas Stegmann, Oliver Vornfeld, Martin Wenzel sowie Anika Zimmer am Institut tätig.
Prof. Dr. Ruth Albrecht, Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken und Prof. Dr. Holger Hammerich sind wesentlicher Teil unseres Teams.
Das Personal im Geschäftszimmer bearbeitet vielfältige Verwaltungsaufgaben und unterstützt die Lehrenden.
Mit dem Wintersemester 19/20 hat der Humboldt-Gastwissenschaftler Dr. habil. Piotr Kociumbas, Universität Warschau, an unserem Institut seine Forschungen aufgenommen.