Institut für Systematische Theologie
Systematische Theologie hat die Aufgabe, die verschiedenen Inhalte des christlichen Glaubens im Horizont gegenwärtiger Fragestellungen unter dem Gesichtspunkt ihrer Allgemeinheitsfähigkeit und daher unter dem Druck der Wahrheitsfrage methodisch reflektiert zu entfalten. In Anknüpfung an die reformatorische Theologie sucht sie diese Aufgabe in Auseinandersetzung mit dem biblischen Zeugnis zu bearbeiten. Dies geschieht als Zusammenhang von drei Perspektiven: einer systematisch-theologischen (Prinzipienlehre, Dogmatik, Ethik), einer religionsphilosophischen und einer gegenwartsdiagnostischen. In Hamburg werden die Schwerpunkte von Dogmatik und Ethik jeweils im Zusammenhang der Religionsphilosophie vertreten. Das akademische Leben am Institut ist geprägt vom Dialog zwischen den einzelnen Arbeitsgebieten.
Die Geschichte der Systematischen Theologie in Hamburg war zunächst von Helmut Thielicke geprägt. Er war erstes Mitglied der 1954 neu gegründeten Fakultät und arbeitete anfänglich vor allem auf dem Gebiet der Ethik, auf dem er dann mit einem vierbändigen Werk hervorgetreten ist. Sein Nachfolger war von 1975 bis 2002 Prof. Dr. Traugott Koch.
Ein zweiter Lehrstuhl für Systematische Theologie wurde mit dem Schwerpunkt Dogmatik eingerichtet und 1963 mit Wenzel Lohff besetzt. Von 1974 bis 1998 hatte diesen Lehrstuhl Prof. Dr. Hermann Fischer (1933-2012) inne. Sein Nachfolger ist seit 1999 Prof. Dr. Michael Moxter.
1975 wurde eine dritte Professur für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Kontroverstheologie eingerichtet und bis 1998 mit dem katholischen Theologen Prof. Dr. Otto Hermann Pesch besetzt.
Eine weitere Professur für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Religionsphilosophie, die von 1983 bis 1993 mit Prof. Dr. Klaus-Michael Kodalle besetzt war, wurde 1995 mit Prof. Dr. Jörg Dierken besetzt, der nach 2002 auch das Fach Ethik vertrat und 2010 einem Ruf an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg folgte. Seit 2012 werden die Schwerpunkte „Ethik und Religionsphilosophie“ durch Prof. Dr. Christoph Seibert vertreten.