Die Rede von „Wiedergeburt“ im Neuen Testament. Ein metapherntheoretisch fundierter Neuansatz nach 100 Jahren Forschungsgeschichte
Die Rede von „Wiedergeburt“ im Neuen Testament
Ein metapherntheoretisch fundierter Neuansatz nach 100 Jahren Forschungsgeschichte
Die Rede von „Wiedergeburt“ schon in diesem Leben ist metaphorische Rede. Sie begegnet in unserer Alltagssprache abgeblasst vor allem für Wellness-Erlebnisse und für die Wiedererstehung politischer Gebilde. Im christlichen Bereich wird „Wiedergeburt“ gegenwärtig fast ausschließlich von evangelikal-pfingstkirchlichen Richtungen im Bezug auf das persönliche Bekehrungserlebnis und das daraus folgende Leben als „reborn Christian“ o.ä. gebraucht. Der Rückbezug auf neutestamentliche Texte, am häufigsten auf das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus über die notwendige „Geburt von oben“ im Johannesevangelium (Kap. 3), geschieht dabei selektiv und bedeutungsverengend. Auch die bisherige exegetische Forschung bringt das reiche Deutungspotenzial, das in der metaphorischen Rede von „Wiedergeburt“ im Neuen Testament liegt, nicht ans Licht, sondern vermengt, wie das Forschungsprojekt erstmals deutlich zeigt, unter einem diffusen Leitbegriff Texte mit unterschiedlicher Metaphorik.
Das Projekt verfolgt daher eine doppelte Fragestellung und klärt erstens, was unter der Überschrift „Wiedergeburt“ eigentlich untersucht werden soll, und wendet diese Präzisierung der Forschungsfrage zweitens auf die Auslegung ausgewählter ntl. Texte an. Methodisch wird – dem metaphorischen Charakter des Untersuchungsgegenstands entsprechend – ein metapherntheoretischer Ansatz gewählt, der sich an der Conceptual Metaphor Theory orientiert.
Das Forschungsprojekt wurde 2016 erfolgreich abgeschlossen:
Die Ergebnisse wurden am 24.6.2016 als Habilitationsschrift an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg eingereicht. Die Habilitation wurde aufgrund dieser Habilitationsschrift und des Habilitationsvortrags mit Kolloquium am 15.12.2016 vollzogen.
Eine Druckfassung der Arbeit wird in Reihe I der „Wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament“ beim Verlag Mohr Siebeck in Tübingen im Sommer 2018 erscheinen.
- Dauer: 2014-2016
- Drittmittelgeber: DFG-gefördertes Projekt